Neue Studie: Public Relations im Unternehmen

Der Vorstandssprecher der Bahn stolpert über einen Datenskandal. Der Arbeitsminister muss aufgrund seiner Informationspolitik zurücktreten. Der Spiegel titelt über Siemens: „Bestechung aus Tradition.“ – Wieso scheinen nach 60 Jahren PR- und Kommunikationsmanagement in Deutschland Skandale zuzunehmen, die auf unethisches Verhalten und mangelnde Kommunikation zurückzuführen sind? Eine Studie der MHMK Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in Hamburg ergibt: Nicht mal 50 Prozent der Kommunikationsabteilungen von Unternehmen bekommen interne Aufträge von ihrem Management erteilt, geschweige denn Ziele vorgegeben.

PR - strategische Berater oder Sprachrohr?

Dass PR- und Kommunikationsmanagement ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen sein kann, betonen Praxis und Forschung immer wieder. Die meisten Organisationen verfügen denn auch über Abteilungen für Unternehmenskommunikation, Öffentlichkeitsarbeit oder Public Relations. „Wie also sind die aktuellen Skandale von Unternehmen und auch Ministerien erklärbar?“, so die Forschungsfrage der Kurzstudie.

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Die zentralen Ergebnisse

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Arbeitet PR abgekoppelt vom Unternehmensmanagement

Prof. Dr. Jan Lies, Initiator der Studie, kommentiert die Ergebnisse: „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die PR- und Kommunikationsabteilungen in ihrer Arbeit vom Management abgekoppelt werden, wenn es um die interne Einflussnahme auf imagerelevanten Verhaltensweisen von Unternehmen oder Ministerien geht.“ Die vorliegende Studie bestätigt den Befund anderer Untersuchungen, wenn es etwa um die Anerkennung von PR-Abteilungen in ihrer eigenen Organisation geht oder um die Selbsteinschätzung der Bedeutung des eigenen Bereichs im Vergleich zu anderen Abteilungen wie Finanzen oder Vertrieb.

Die PR- und Kommunikationsmanagementforschung der MHMK hat 84 Unternehmen dazu befragt. Die Umfrage ist nicht repräsentativ, zeigt aber indikativ weiteren Forschungsbedarf auf. Das Interesse weiterer Projekte gilt beispielsweise der Frage, ob Managementverhalten aufgrund bestimmter Rechtsformen von Unternehmen Einfluss auf die Reputation haben.

Die komplette Studie ist kostenfrei bei der MHMK in Hamburg bestellbar oder hier downloadbar [156 KB] .

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Die Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation (MHMK) ist mit ca. 1.500 Studierenden und 50 Professoren die größte private Medienfachhochschule Deutschlands. Ihr Anspruch ist es, ihre Studierenden nicht nur fachlich und methodisch auszubilden, sondern sie in ihrer persönlichen Entwicklung zu fördern. Die MHMK bietet in München, Stuttgart, Köln, Hamburg und Berlin Bachelor- und Masterstudiengänge, die das gesamte Spektrum der Konzeption, Gestaltung, Produktion und das Management von Medien abdecken. Das Bachelorstudium ist in den Fächern Digitale Medienproduktion, Film und Fernsehen, Journalistik und Medienmanagement mit insgesamt fünfzehn Studienrichtungen möglich. Zum Herbst 2009 wurde die Master School eröffnet, mit den Studiengängen Medien und Design sowie Medien- und Kommunikationsmanagement. Alle Studiengänge sind durch die Akkreditierungsagenturen FIBAA bzw. Acquin zertifiziert.

Weitere Informationen unter www.mhmk.de.

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